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Überspannungsschutzgeräte (SPD)

Überspannungsschutzgeräte (SPD)

Überspannungsschutzgeräte (SPD) dienen zum Schutz der elektrischen Installation, die aus Verbrauchereinheit, Verkabelung und Zubehör besteht, vor elektrischen Überspannungen, sogenannten transienten Überspannungen.

Sie dienen auch zum Schutz empfindlicher elektronischer Geräte, die an die Anlage angeschlossen sind, wie Computer, Fernseher, Waschmaschinen und Sicherheitsschaltungen wie Brandmeldeanlagen und Notbeleuchtung. Geräte mit empfindlichen elektronischen Schaltkreisen können durch vorübergehende Überspannungen beschädigt werden.

Die Auswirkungen einer Überspannung können entweder zu einem sofortigen Ausfall oder zu Schäden an der Anlage führen, die sich erst nach längerer Zeit bemerkbar machen. SPDs werden üblicherweise in der Verbrauchereinheit installiert, um die elektrische Anlage zu schützen. Es gibt jedoch verschiedene SPD-Typen, um die Anlage vor anderen eingehenden Diensten wie Telefonleitungen und Kabelfernsehen zu schützen. Es ist wichtig zu bedenken, dass der Schutz der elektrischen Anlage allein und nicht der anderen Dienste einen weiteren Weg für transiente Spannungen in die Anlage eröffnen kann.

Es gibt drei verschiedene Arten von Überspannungsschutzgeräten:

  • SPD Typ 1, am Ursprungsort installiert, z. B. Hauptverteiler.
  • Typ 2 SPD installiert an Unterverteilern
    • (Kombinierte SPDs vom Typ 1 und 2 sind verfügbar und werden normalerweise in Verbrauchereinheiten installiert).
  • SPDs vom Typ 3 werden in der Nähe der geschützten Last installiert. Sie dürfen nur als Ergänzung zu SPDs vom Typ 2 installiert werden.

Wenn zum Schutz der Anlage mehrere Geräte erforderlich sind, müssen diese koordiniert werden, um einen ordnungsgemäßen Betrieb zu gewährleisten. Bei Geräten verschiedener Hersteller sollte die Kompatibilität geprüft werden. Der Installateur und die Gerätehersteller können hierzu am besten Auskunft geben.

Was sind transiente Überspannungen?

Transiente Überspannungen sind kurzzeitige Stromstöße, die durch die plötzliche Freisetzung gespeicherter oder anderweitig erzeugter Energie entstehen. Transiente Überspannungen können natürlichen oder künstlichen Ursprungs sein.

Wie entstehen transiente Überspannungen?

Künstliche Transienten treten beim Schalten von Motoren und Transformatoren sowie bei bestimmten Beleuchtungsarten auf. In der Vergangenheit war dies bei Hausinstallationen kein Problem, doch in jüngster Zeit verändern sich die Installationen mit dem Aufkommen neuer Technologien wie Ladestationen für Elektrofahrzeuge, Luft-/Erdwärmepumpen und drehzahlgeregelten Waschmaschinen, wodurch Transienten in Hausinstallationen deutlich häufiger auftreten.

Natürliche vorübergehende Überspannungen entstehen durch indirekte Blitzeinschläge, die am wahrscheinlichsten durch einen direkten Blitzeinschlag in eine benachbarte Freileitung oder Telefonleitung verursacht werden. Dadurch breitet sich die vorübergehende Überspannung entlang der Leitungen aus und kann zu erheblichen Schäden an der elektrischen Anlage und den zugehörigen Geräten führen.

Muss ich SPDs installieren lassen?

In der aktuellen Ausgabe der IET-Verdrahtungsvorschriften, BS 7671:2018, heißt es, dass, sofern keine Risikobewertung durchgeführt wird, ein Schutz gegen vorübergehende Überspannungen vorgesehen werden muss, wenn die durch die Überspannung verursachten Folgen:

  • zu schweren Verletzungen oder zum Verlust von Menschenleben führen; oder
  • zu einer Unterbrechung der öffentlichen Versorgung und/oder einer Beschädigung des kulturellen Erbes führen; oder
  • zu einer Unterbrechung der gewerblichen oder industriellen Tätigkeit führen; oder
  • Betrifft eine große Anzahl von Personen am selben Standort.

Diese Regelung gilt für alle Arten von Räumlichkeiten, einschließlich Wohn-, Gewerbe- und Industriegebäuden.

In der vorherigen Ausgabe der IET-Verdrahtungsvorschriften, BS 7671:2008+A3:2015, gab es eine Ausnahme für einige Wohngebäude, die von den Überspannungsschutzanforderungen ausgenommen waren, beispielsweise wenn sie mit einem Erdkabel versorgt wurden. Diese Ausnahme wurde nun aufgehoben und ist nun für alle Arten von Gebäuden, einschließlich Einfamilienhäusern, vorgeschrieben. Dies gilt für alle Neubauten und Immobilien, deren Verkabelung neu verlegt wird.

Obwohl die IET-Verdrahtungsvorschriften nicht rückwirkend gelten, muss bei Arbeiten an einem vorhandenen Stromkreis innerhalb einer Anlage, die gemäß einer früheren Ausgabe der IET-Verdrahtungsvorschriften entworfen und installiert wurde, sichergestellt werden, dass der geänderte Stromkreis der neuesten Ausgabe entspricht. Dies ist nur dann von Vorteil, wenn SPDs zum Schutz der gesamten Anlage installiert werden.

Die Entscheidung über den Kauf von SPDs liegt beim Kunden. Er sollte jedoch ausreichend informiert sein, um eine fundierte Entscheidung über den Verzicht auf SPDs treffen zu können. Die Entscheidung sollte auf der Grundlage von Sicherheitsrisikofaktoren und einer Kostenabwägung für SPDs (die nur wenige hundert Pfund kosten können) im Vergleich zu den Kosten für die Elektroinstallation und die daran angeschlossenen Geräte wie Computer, Fernseher und notwendige Ausrüstung, z. B. Rauchmelder und Kesselsteuerungen, getroffen werden.

Ein Überspannungsschutz kann in einer vorhandenen Verbrauchereinheit installiert werden, wenn der entsprechende Platz vorhanden ist. Wenn nicht genügend Platz vorhanden ist, kann er in einem externen Gehäuse neben der vorhandenen Verbrauchereinheit installiert werden.

Es lohnt sich auch, bei Ihrer Versicherungsgesellschaft nachzufragen, da in einigen Policen möglicherweise steht, dass die Ausrüstung durch eine SPD abgedeckt sein muss, andernfalls erfolgt im Schadensfall keine Auszahlung.

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Veröffentlichungszeit: 22. August 2025